Mittwoch, 5. August 2009
Einen kleinen Einblick in die Handschuhgeschichte: der Handschuhmacher
Der Beruf Handschuhmacher erlebte in Deutschland seine Blütezeit im 19. Jahrhundert, wobei der größte Teil der produzierten Handschuhe zu jener Zeit in Heimarbeit hergestellt wurden. In der Regel war die ganze Familie in der Handschuherzeugung beschäftigt: der Mann am Wirkstuhl, die Frau an der Nähmaschine, ungeübte Kräfte und Kinder jeden Alters werkten am Spinnrad oder wurden zu verschiedenen Hilfsdiensten herangezogen.
Der Arbeiter musste dabei alle Aufmerksamkeit seiner Arbeit widmen, denn ein einziger Fehlgriff verdarb ihm zwei Paar Anfänge und beraubte ihn des sechsten Teiles seines Tagesverdienstes.
An einem Tag konnte ein geübter Handschuhmacher 12 Paar Handschuhe herstellen. Der Werklohn war bescheiden, vom Erlös musste der Heimarbeiter in der Regel neben dem Stuhlzins auch noch die Auslagen für den Bruch von Nadeln und Platinen bestreiten.
Zu einer der bedeutendsten deutschen Handschuhmacherstädte entwickelte sich neben Metzingen im 20. Jahrhundert Johanngeorgenstadt im Erzgebirge. Mit dem Ende der DDR wurde die Produktion eingestellt und im Ort produziert nur noch ein einziger Handschuhmacher in einer privaten Schauwerkstatt.
Anbei der Zunftwappen der Handschuhmacher
Heutzutage ist der Beruf Handschuhmacher in Deutschland fast vom Aussterben bedroht; in den letzten 15 Jahren wurden laut Mitteilung des Zentralverbandes des deutschen Handwerks nur vier Handschuhmacher ausgebildet.
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Labels:
Geschichte des Handschuhs
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